Weil Kontakt so wichtig ist.



In diesem Workshop-Archiv finden sich Beschreibungen vergangener Workshops

 

9.6.2021 Begegnungen mit Geflüchteten - ja, sie verändern uns, Kathrin Bertholet-Roth (Abend-Workshop)

"Begegnungen mit Geflüchteten - Möglichkeiten der Gestalttherapie" Reflexionen zu Therapie, Beratung, Politik: Das Fachbuch ist Ende 2018 im EHP Verlag erschienen. Die Texte von 12 Autor*innen haben bewegt, ermutigt und eine überraschende Resonanz erzeugt.

 
Am Netzwerk-Abend in Zürich werde ich aus meinem Buchtext vorlesen und erzählen wie ich mich heute im sozialen, und im beruflichen Feld anders positioniere, davon wie ich meine persönliche, fachliche und politische Entwicklung durch die Begegnungen mit Menschen aus anderen Teilen der Erde erlebt habe. 

Mein Anliegen ist es, sich an diesem Abend mit den Anwesenden auf die Suche nach Möglichkeiten gesellschaftlichen Handelns zu begeben, in einer Zeit, in der politische religiöse und kulturelle Konflikte den Dialog dringend brauchen.


17./18.04.2021 Self in Relation; Peter Philippson (2-Tages-Workshop; online)

My theme is a field-relational theory of self as the centrepiece of the Gestalt approach. In this approach, self is understood as meaningful only in relation to what is taken as other, and how that other is contacted. The formation of a relatively coherent self-concept is a task, not a given, and can be problematic as well as helpful (when it no longer supports the person’s life-situation). Thus therapy is not an attunement to a self inherent in the client, but an exploration of contacting and awareness; and the therapist’s stance can never truly be seen as neutral. There will be time for theory and discussion and also experiential work.

Peter Philippson bio.pdf

25.03.2021 Fruchtbare Leere (fertile void) und Salomo Friedländers kreative Indifferenz
, Nancy Amendt-Lyon (Abend-Workshop, online)

Fritz Perls’ Überlegungen zu Friedländers Theorie der schöpferischen Indifferenz und des differenzierenden Denkens, zuerst im Buch “Das Ich, der Hunger und die Aggression” erschienen, werden diskutiert. Dieser Ansatz beschreibt die Arbeit mit Polaritäten und dem Nullpunkt, Prä-Differenz, die Bedeutung der Kontextualisierung der Leiden unserer Patienten wie auch die persönliche Bedeutungsfindung im psychotherapeutischen Prozess. 

“Nicht zu wissen” ist ein wesentlicher Aspekt dieses Ansatzes. “Nicht zu wissen” erlaubt uns, die Einzigartigkeit jeder therapeutischen Situation zu erkunden und ermutigt das Experimentieren wie auch die Re-Organisation eines dysfunktionalen Feldes. Wenn es uns gelingt, vertrautes Terrain zu verlassen, kann es passieren, dass wir ängstlich und unsicher werden, aber es kann auch passieren, dass wir dem “weltenschwangeren Nichts” begegnen, aus dem unzählige und überraschende Differenzierungen auftauchen. Diese fruchtbare Leere zu erleben, diese Phase der Prädifferenzierung, ist für den kreativen Prozess der Veränderung ausschlaggebend. Neue Einsichten und Erkenntnisse werden erzeugt, und unser Gewahrsein für neue Bedeutungen wächst.

Formate: Vortrag und Diskussion zu den theoretischen und methodologischen Aspekten der schöpferischen Leere, zu den Implikationen von Friedländers Theorie der Schöpferischen Indifferenz für die zeitgemässe Praxis der Gestalttherapie; Kleingruppenarbeit mit Beispielen aus der eigenen Praxis; Plenum. 


Nancy Amendt-Lyon arbeitet als Psychotherapeutin in freier Praxis, ist Vorsitzende der ÖVG, unterrichtet international und ist Autorin zahlreicher Artikel und Buchbeiträge. Sie ist Herausgeberin von ‘Zeitlose Erfahrung. Laura Perls’ Notizbücher und unveröffentlichte Texte 1946-1985’. www.amendt-lyon-gestalttherapie.at

12.03.2021 Bitcoin und Blockchain - Was ist das und wieviel Potenzial birgt es in der Zukunft? Anes Fific (Abend-Workshop, online)

Ist Bitcoin ein reines Spekulationsobjekt oder bringt es tatsächlich den Nutzern die Freiheit wieder zurück und macht sie zur eigenen Bank? Ist die Blockchaintechnologie Bitcoin gleichzusetzen oder steckt mehr Revolutionäres dahinter? Das erfahren sie alles in einer interaktiven und spannenden Session mit einem klaren Praxisbezug.

Anes Fific, B.A. in Business Administration der Universität St. Gallen (HSG). Seit 15 Jahren im Banking tätig, davon zwei Jahren ausschliesslich im Bereich der Kryptowährungen. Seit 2017 passionierter Kenner der Blockchain Technologie.

24.11.2020 Psychotherapieforschung und Gestalttherapie, Peter Schulthess (Abend-Workshop)

Entgegen der selbst unter Gestalttherapeut*innen geläufigen Auffassung gibt es eine ganze Reihe von Forschungsbefunden, welche die Gestalttherapie als wirksames Verfahren ausweisen. Solche Arbeiten sollen an diesem Abend präsentiert werden. Ich werde auch berichten über die Anstrengungen von Kolleg*innen aus Amerika, Südamerika, Europa und Australien, eine Gestalt - Forschungstradition zu entwickeln. Fragen der adäquaten Forschungsdesigns für Gestalttherapie und das generelle Umdenken in der Psychotherapie (weg von RCT designs, hin zu Single Case Time Series) werden berücksichtigt werden. Es ist jederzeit auch als Gestalttherapeut*in möglich, in laufende praxisbezogene Forschungsprojekte einzusteigen, dazu werde ich Möglichkeit aufzeigen.

21.10.2020 Phänomenologische Sichtweisen, Beate Willauer (Abend-Workshop)

Phänomenologie ist vieles, eine philosophische Disziplin, eine wissenschaftliche Methode, eine erkenntnistheoretische Richtung, eine Methode des therapeutischen und beraterischen Arbeitens. Während meines Philosophiestudiums war die Phänomenologie eine Randerscheinung und während meiner Gestaltausbildung blieb sie seltsam blutleer. Und so machte ich mich vor einiger Zeit auf die Suche nach DER Phänomenologie und bin auf einen grossen, bunten, reichen Schatz phänomenologischer Sichtweisen und Entwicklungen gestossen, verbunden mit den grossen philosophischen Traditionen und in die Zukunft hineinreichend als moderne Phänomenologie, die vor allem Leibphänomenologie ist. In diesem Workshop skizziere ich einige der traditionellen Linien von Schopenhauer bis Kierkegaard, berichte aber vor allem von den modernen Ausprägungen wie sie im deutschsprachigen Raum gepflegt werden. Insgesamt eine sehr lebendige Szene! Ich stecke mittendrin in der Auseinandersetzung mit der Phänomenologie und bin fasziniert von dem, was sie nicht ist, nämlich lediglich eine Methode oder eine Technik. Bei meiner nomadischen Suche bin ich auch auf Philosophinnen jenseits des Mainstream gestossen, die sich nicht scheuen, die grossen Begriffe anzupacken - Gefühl, Verantwortung, Existenz - und sich trauen, die grossen Geschichten zu erzählen. Auch davon berichte ich. Antworten auf die Frage, welchen Einfluss diese philosophischen Betrachtungen auf unsere Arbeit in der Beratung und Therapie haben können, möchte ich mit den Teilnehmenden suchen und vielleicht neu mit unseren Konzepten von Präsenz und Gewahrsein verbinden. Suchend, tastend mit der Welt unterwegs zu sein scheint mir ein angemessenes phänomenologisches Programm zu sein, um dem Unbekanntem, dem Fremden, dem Ungewissen des Zwischen zu begegnen. 



12.09.2020 Kurt Lewins Feldtheorie, Stefan Blankertz, Berlin (Tages-Workshop)

"Es gibt nichts praktischeres als eine gute Theorie." (Kurt Lewin) "Feldtheorie" ist oft kaum mehr als ein Schlagwort. Doch was besagt sie, was zeichnet sie aus, was kann man mit ihr in der Praxis von Beratung, Coaching und Therapie konkret anfangen? Kurt Lewin hat ein inspirierendes, aber aufgrund seines frühen Todes unabgeschlossenes Werk hinterlassen. In diesem Workshop soll es darum gehen, die Feldtheorie (im Sinne Kurt Lewins) zu aktualisieren und auf ihre Praxistauglichkeit für heute auszuloten.

Stefan Blankertz, "Wortmetz"; 25 Jahre Theorie-Trainer am Gestaltinstitut Köln; 2012 Mitgründer des Berliner Gestaltsalon und Mitwirkender am InKontakt Gestaltinstitut Berlin als Theorie-Trainer; Beschäftigung mit Paul Goodman seit 1972; gesellschaftskritische, philosophische und literarische Texte.




E-Mail
Infos